PEGIDA hat den höchst demokratischen Schlachtruf "Wir sind das Volk" der friedlichen Revolution von 1989, die zur Auflösung des SED-Unrechtstaates führte, für sich vereinnahmt und nationalistisch umgedeutet.
Natürlich muss man in Zeiten, in welchen die Taliban unschuldige Schulkinder töten und in welchen Menschen, unter dem Deckmantel eines sogenannten Islamischen Staates, grundlos gefoltert, vergewaltigt und getötet werden, jeglichen religiösen Fanatismus auf das Schärfste verurteilen und versuchen dagegen vorzugehen. Dies aber mittels anderer extremer Richtungen, nämlich der Fremdenfeindlichkeit und des Rassismus zu versuchen, gehört ebenso an den Pranger gestellt, wie die stumpfsinnige Ausübung scheinbar religiös legitimierter Gewalt.
Religiöser und rassistischer Fanatismus sind zwei hässliche Brüder, geboren durch die Irrungen des menschlichen Geistes. Diese beiden kranken Ideen schließen andere von vornherein aus und geben dem jeweils Vorverurteilten keine Chance, sich zu rechtfertigen.
Je extremer die Fälle religiös motivierter Gewalt zu werden scheinen, über die hierzulande berichtet werden, desto hoffähiger wird wohl auch die Möglichkeit, sich rassistischen Ressentiments hingeben zu dürfen. Die Einen nützen die Lage und gründen eine Gruppierung, in welcher fleißig gegen eine vermeintliche Islamisierung des Abendlandes demonstriert wird, während die Anderen Angehörige einer politischen Partei sind, welche schon immer (oder erst seit kurzem) mehr oder weniger versteckt populistische Äusserungen machte, auch wenn sie eventuell als fremdenfeindlich gedeutet hätten werden können...
Aber egal ob eine solche Äusserungen von PEGIDA, der CSU oder (jetzt neu) der AfD kommen, man darf menschenfeindliche, diskriminierende und rassistische Tendenzen nicht durchgehen lassen, sonst können sie irgendwann zum Fanatismus werden... und gegen Fanatismus sind wir (das Volk) doch, oder?!? Obwohl... fanatisch sind doch immer nur die Anderen...